Orchideen gießen
Ein Leitfaden für gesundes Wachstum und blühende Schönheit
Herzlich willkommen zu einem neuen Blogbeitrag über das Gießen von Orchideen! Orchideen sind nicht nur wunderschöne Pflanzen, sondern auch bekannt für ihre anspruchsvolle Pflege. In diesem Artikel werden wir uns auf die Bedeutung von Licht und vor allem Wasser konzentrieren. Du wirst lernen, wie du deine Orchideen richtig gießt, um ihr gesundes Wachstum zu fördern.
Inhaltsverzeichnis:
- Die Bedeutung von Wasser für Orchideen: Aufnahme, Transport und Fotosynthese
- Unterschiede im Wurzelsystem von terrestrischen und epiphytischen Orchideen
- Die Rolle des Lichts bei der Bewässerung von Orchideen: Signalgebung für Wasseraufnahme
- Bedeutung von Lichtintensität und Sonneneinstrahlung für das Gießen von Orchideen
- Beobachtung der Wurzeln als Indikator für den Wasserbedarf der Orchideen
- Wassertemperatur und Wasserqualität beim Gießen von Orchideen
- Häufigkeit des Gießens: Individuelle Anpassung und Beobachtung der Orchideenbedürfnisse
- Die beste Bewässerungsmethode für Orchideen: Tauchen oder gießen?
- So geht es Schritt für Schritt
Die Bedeutung von Wasser für Orchideen
Die Aufnahme von Wasser durch die Wurzeln ist für die Orchidee von großer Bedeutung, da sie Wasser benötigt, um die Fotosynthese zu betreiben.
Wasser ist eine wesentliche Zutat für diesen Prozess, da es als Transportmittel für Nährstoffe dient und die Stabilität der Pflanze gewährleistet. Wasser und darin gelöste Salze werden von den Orchideenwurzeln aufgesogen und steigen allmählich den Stängel hoch zu den Blättern.
Unterschiede im Wurzelsystem von terrestrischen und epiphytischen Orchideen
Es gibt Tausende von Orchideenarten. Sie sind sich alle auf gewisse Weise ähnlich, sonst würden sie nicht zur großen Familie der Orchideen gehören, aber sie unterscheiden sich auch voneinander. Ein Beispiel dafür ist das Wurzelsystem. Bei terrestrischen Orchideen (z.B. Frauenschuh-Orchideen) sind die Wurzeln äußerlich haarig und von Wurzelhaaren bedeckt, durch die sie Feuchtigkeit aufnehmen. Bei Epiphyten (z.B. Phalaenoopsis) hingegen sind die Wurzeln dick und von einer Schicht abgestorbener Zellen (Velamen) bedeckt, in die das Wasser zunächst eindringt und dann schichtweise durch Kapillaren fließt.
Die Rolle des Lichts bei der Bewässerung von Orchideen:
Signalgebung für Wasseraufnahme
Doch um das Wasser nicht nur von den Wurzeln aufnehmen zu lassen, sondern auch nach oben zu befördern, reicht es nicht aus, die Orchidee einfach zu gießen. LICHT spielt eine entscheidende Rolle bei allen lebenswichtigen Prozessen, die zur Bildung neuer Zellen führen. Daher hängt das Gießen von Orchideen in erster Linie von der Lichtintensität ab. Je intensiver die Sonne scheint, desto schneller trocknet das Substrat aus, das von den Wurzeln aufgenommen wird. Solange die Sonne auf die Blätter deiner Orchidee scheint, sendet sie ein Signal aus, dass Feuchtigkeit von den Blättern zu den Wurzeln aufgenommen werden soll. Dieses Signal kann stark sein (wenn die Sonne hell scheint) oder schwach (wenn kaum Sonnenlicht vorhanden ist ).
Bedeutung von Lichtintensität und Sonneneinstrahlung
In unserem Klima haben wir sehr intensive Frühlings- und Sommersonne, aber sehr schwache Herbst- und Wintersonne. Gerade in unserem Klima kämpfen Orchideen mit einem Mangel an Sonnenlicht, wenn der Stoffwechsel in der Pflanze so stark verlangsamt ist, dass sie „einschläft“.
Sich schließende Wurzelspitzen deuten darauf hin, dass das Licht sehr schwach ist und nicht ausreicht, um das Wachstum aufrechtzuerhalten. Dies kann bedeuten, dass das Licht seit etwa 7-10 Tagen unterhalb der optimalen Grenze liegt. Eine reichliche Bewässerung wird einer solchen Orchidee nichts Gutes bringen, und du solltest sie an einen besser beleuchteten Ort bringen oder sie als „ruhend“ behandeln, indem du das Gießen einstellst.
Wachsende (grüne oder rote) Spitzen der Wurzeln sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die Orchidee aktiv wächst und ausreichend Sonnenlicht bekommt. In diesem Fall kannst du sie großzügig gießen, ohne Angst vor Fäulnis zu haben, da die Wurzeln die überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen und zum Wohl der Pflanze verwerten werden.
Beobachtung der Wurzeln als Indikator für den Wasserbedarf der Orchideen
Um die derzeitige Verfassung deiner Orchidee zu verstehen und festzustellen, ob sie gerade gegossen werden muss, ist es am einfachsten, auf ihre Wurzeln zu schauen. Zum Glück sind die Wurzeln oft durch die transparenten Töpfe sichtbar oder hängen sogar frei in der Luft. Das Verhalten der Wurzeln gibt dir mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % genaue Informationen.
Wenn wir unsere Orchidee gießen, wollen wir sicherstellen, dass das gesamte im Substrat vorhandene Wasser von der Pflanze aufgenommen und zur Förderung des Wachstums verwendet wird. Daher sollten wir tagsüber gießen, wenn die Blätter vom Sonnenlicht angestrahlt werden und das Signal an die Wurzeln gesendet wird, dass Wasser benötigt wird.
Wassertemperatur und Wasserqualität beim Gießen von Orchideen
Die Wassertemperatur beim Gießen sollte nicht unter +18 °C liegen, idealerweise zwischen 30-35 °C. Zu kaltes Wasser würde das Wurzelsystem abkühlen und die Aufnahme von Wasser behindern.
Nebenbei spielt die Qualität des Gießwassers eine wichtige Rolle. Immer daran denken, dass in der Natur die Orchidee mit dem warmen Regenwasser „gegossen“ wird.
Das Leitungswasser ist meistens zu kalt und zu hart für die Orchidee.
Die Härte des Wassers wird durch den Gehalt an Calcium und Magnesium bestimmt. Es gibt Orchideenarten, die den ständigen Kontakt mit hartem Wasser problemlos vertragen, während andere bereits nach einem Monat mit schwarzen Flecken bedeckt sind und nicht nur ihre Schönheit, sondern auch ihre Gesundheit verlieren.
Um eine schnelle Versalzung zu vermeiden, solltest du die Orchidee nicht einfach mit Leitungswasser, sondern es mit Regenwasser oder gefiltertem Wasser gießen.
Eine weitere Lösung könnte eine dünne Schicht aus Moos sein, die auf die Oberfläche des Topfes gelegt wird, da Moos eine natürliche Barriere ist und einen Teil der Salze zurückhält.
Häufigkeit des Gießens
Der wohl wichtigste Frage ist: WIE OFT SOLLTE MAN ORCHIDEEN GIEßEN?
Eine allgemeine Regel für das Gießen von Orchideen besagt: „Gieße Orchideen nur, wenn das Substrat KOMPLETT TROCKEN ist!“
Beobachte die Blätter: Schaue dir die Blätter deiner Orchidee an. Wenn sie prall und grün sind, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Pflanze ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt ist. Wenn die Blätter jedoch welken oder schlaff aussehen, ist es ein Hinweis auf Trockenheit und die Pflanze benötigt Wasser.
Es ist wichtig, das Gießen von Orchideen individuell anzupassen und ihre Bedürfnisse zu beobachten. Es ist besser, sie etwas zu trocken zu halten als zu häufig zu gießen, da Überwässerung zu Wurzelfäule führen kann.
Tauchen oder gießen - Die beste Methode zum Bewässern deiner Orchideen
Es ist wichtig zu beachten, dass das Tauchen eine Methode ist, die nicht für alle Orchideenarten geeignet ist. Insbesondere Epiphyten wie Phalaenopsis und Dendrobiums sind gut für das Tauchen geeignet, während terrestrische Orchideen wie Paphiopedilum eher durch das Gießen des Substrats bevorzugt werden. Achte auf die spezifischen Bedürfnisse deiner Orchideenart, um die beste Bewässerungsmethode zu wählen.
So geht es Schritt für Schritt
Das Tauchen der Orchideen in Wasser ist eine effektive Methode, um das gesamte Wurzelsystem gründlich zu befeuchten. Befolge diese Schritte, um deine Orchideen erfolgreich zu tauchen:
1. Wähle den richtigen Behälter: suche nach einem Behälter/Schüssel, der groß und tief genug ist, um den Topf mit deiner Orchidee hinein zu stellen.
2. Bereite das Wasser vor: hier kannst du deine Schüssel entweder mit dem lauwarmen Wasser füllen und deine Orchidee eintauchen oder du stellst deine Orchidee rein und gießt das Wasser hinein. (So mache ich das bei meinen Orchideen)
3. Tauche die Orchidee: lass die Pflanze einige Zeit im Wasser stehen (bei sehr trockenem Substrat bis zu 15 min). Dadurch haben die Wurzeln ausreichend Zeit, das Wasser aufzunehmen und sich vollständig mit Feuchtigkeit zu versorgen.
4. Abtropfen lassen: Nachdem die Zeit abgelaufen ist, nimm die Orchidee vorsichtig aus dem Wasser und lasse überschüssiges Wasser abtropfen. Lass die Orchidee nach dem Tauchen ausreichend Zeit zum Abtropfen, bevor du sie wieder in den Übertopf oder den dekorativen Topf zurückstellst. Achte dabei, dass sich kein Wasser in den Blattachseln oder im Wachstumszentrum staut. Entferne es mit einem gefaltetem Küchentuch. So vermeidest du, dass es zu Fäulnis kommt.
Indem du diese grundlegenden Pflegerichtlinien befolgst, wirst du in der Lage sein, deine Orchideen erfolgreich zu gießen und sie in ihrer ganzen Pracht erstrahlen zu lassen.
Mit der Zeit und etwas Beobachtung wirst du ein Gefühl dafür entwickeln, wie oft deine Orchideen gegossen werden müssen, um optimal zu gedeihen. Denke daran, dass die oben genannten Punkte nur als allgemeine Richtlinien dienen und dass individuelle Unterschiede je nach Orchideenart und Umgebung bestehen können.
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