You are currently viewing Licht und seine Bedeutung für Orchideen

Licht

Die Bedeutung des Lichts für Orchideen

Die wichtigsten (Über)- Lebensbedingungen für Orchideen sind Feuchtigkeit, Licht, Temperatur und Nährstoffe. Licht spielt eine essenzielle Rolle im Leben jeder Pflanze, und Orchideen sind dabei keine Ausnahme.  Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen, was Licht eigentlich ist und wie es die Entwicklung deiner geliebten Orchideen beeinflusst.

Die Blätter, Stängel und anderen oberirdischen Teile der Orchideen nehmen das Sonnenlicht auf und setzen es, dank des grünen Chlorophyll-Pigments, in die nötige Energie um. Diese Energie ist ein Schlüsselbaustein für die Produktion von Nährstoffen wie Glukose, die das Wachstum und die Vitalität der Orchideen fördern. Diesen Prozess kennen wir als Fotosynthese.

Licht auf ein grünes Blatt
Licht

Was ist Licht und sein Spektrum?

Licht, diese faszinierende Energieform, besteht aus einem breiten Spektrum elektromagnetischer Strahlung. Von ultraviolettem Licht bis hin zu Infrarotstrahlen erstreckt sich dieses Spektrum. Diese Strahlung word in nm = Nanometer angegeben.

Für das menschliche Auge liegt sichtbares Licht im spektralen Bereich von Violett (380 nm) bis Rot (780 nm). Zum „unsichtbaren Licht“ gehören ultraviolettes (1 bis 380 nm) und infrarotes Licht (über 780 nm).

Lichtspektrum
Lichtspektrum

Die Wirkung verschiedener Lichtfarben

Jede Lichtfarbe hat eine spezifische Wirkung und beeinflusst das Wachstum und die Entwicklung der Orchideen auf unterschiedliche Weise. 

Blaues Licht (410 nm) regt beispielsweise das Wachstum der Blätter und Triebe an, während rotes Licht (660 nm) das Blühen (oder Fruchtbildung) fördert. Die Balance und Kombination dieser Farben sind entscheidend für eine gesunde Entwicklung der Orchideen. 

Nur rotes Licht für Orchideen

Wenn man ausschließlich rotes Licht verwendet, führt dies zu längeren Blättern und dünnwandigen Pflanzengewebe, was gelegentlich zu gewissen Verformungen unter ihrem eigenen Gewicht führen kann. Interessanterweise steigt die Blütezeit und die Anzahl der Blüten pro Blütenstand, und die Orchideen können jetzt öfter blühen als zuvor, je nach Orchideenart. 

Ein kleiner Tipp: wenn du eine blüh-faule Orchidee hast, kann man mit Zugabe von rotem Licht das Blühen wieder anregen. (Aber nicht vergessen: auch Temperatur und Feuchtigkeit spielen hier eine Rolle)

 

Nur blaues Licht für Orchideen

Hingegen erzeugt ausschließliches blaues Licht eine sattere grüne Farbe in den Blättern und fördert ein dickeres und kompakteres Wachstum der Pflanzen, oft begleitet von zahlreichen Seitentrieben.

Wie wird die Lichtstärke gemessen

Nicht nur die Lichtfarbe sondern auch die Lichtstärke beinflusst das Leben der Orchideen. Lux ist die Einheit der Beleuchtungsstärke und spielt eine wichtige Rolle bei der Auswahl der richtigen Lichtintensität für deine Orchideen. Je nach Art benötigen Orchideen unterschiedliche Lux-Werte. Im idealen Fall sollte die Lichtstärke zwischen 10.000 und 30.000 Lux liegen.

 

Hier einige Beispiele um sich die Lichtstärke vorzustellen

  • wolkenfreier Himmel im Sommer 100.000 Lux
  • bewölkter Himmel 20.000 Lux
  • bedeckter Himmel im Winter 3.500 Lux
  • Dämmerung ca. 650 Lux

Ideale Lichtstärke für Orchideen

 Orchideen, die in der Natur im vollen Tageslicht leben, benötigen 30.000 Lux (z.B. Cattleya, Vanda, Phalaenopsis). Das ist die normale Lichtstärke des Tageslichts in den Tropen. Orchideen, die im Schatten wachsen ( z.B. Dracula, Paphiopedilum) benötigen ca. 15.000 Lux. Diese Angaben sollte man beim Auswahl des Standortes der Orchideen beachten.

Ob man genug Licht zu Hause auf der Fensterbank hat, kann man mit einfachen Apps messen. Ich möchte hier keine Werbung machen, deswegen sucht einfach im App-Store nach einer App für Lichtmessung in Lux. 

Dauer der Beleuchtung unter natürlichen Bedingungen

Unter anderem spielen die Intensität des Sonnenlichts und die Dauer des Tageslichts eine entscheidende Rolle beim gesunden Wachstum und der regelmäßigen Blüte von Orchideen. In einem tropischen Klima beispielsweise beträgt die „ideale Tageslichtdauer für das Pflanzenwachstum“ etwa 12 Stunden das ganze Jahr über, was im europäischen Klima absolut nicht der Fall ist.

Die Tageslängen schwanken stark zwischen den Jahreszeiten in Europa: Im Sommer dauert der Tag etwa 16 Stunden, während er im Winter auf etwa 2 Stunden verkürzt wird. 

Den Lichtmangel merken wir, wenn die Orchideen die Blütenknospen abwerfen oder die Blüten schneller als sonst verwelken. 

Lichtveränderungen je nach Fensterausrichtung

Orchidee auf Fensterbank

Die Intensität des Lichts wird außerdem maßgeblich von der Jahreszeit, der Position der Fenster in der Wohnung und der Entfernung der Orchideen von diesen Fenstern beeinflusst.

Südfenster zur Mittagszeit:

  • direkt am Fenster 53.000 lux
  • 1 Meter vom Fenster 500 lux
  • 3 Meter vom Fenster 160 lux

Nordfenster zur Mittagszeit

  • direkt am Fenster 2.200 lux
  • 1 Meter vom Fenster 400 lux
  • 3 Meter vom Fenster 160 lux

Südfenster

Im Winter sind die Südfenster perfekt. Im Sommer sind die Südfenster aber die gefährlichsten. Die Südfenster bieten zwar den hellsten Platz aber direkte Sonne kann für Orchideen gefährlich werden. Bei sehr hohen Temperaturen wird viel und zu schnell Wasser über die Blätter verdunstet. Die Wurzeln kommen mit der Wasseraufnahme nicht nach und die Blätter verlieren ihre Festigkeit. Der Turgor (der Druck der Flüssigkeit in den Zellwänden einer Pflanze) wird am Abend zwar wiederhergestellt, aber auf Dauer kann die Pflanze es nicht aushalten und sterben. 

Die Fenster können auch als so eine Art Brennglas wirken. Man kennt es von einem Vergrößerungsglas. Hält man es gegen die Sonne, wird das Licht gebündelt und man kann sogar etwas anzünden. Beim Fensterglas ist es ähnlich: die Sonnenstrahlen werden sehr heiß und können die Blätter der Orchidee regelrecht verbrennen. Hier sollte man die Südfenster von April bis September in den Mittagsstunden schattieren. 

Süd-Ost und Süd-West Fenster

Auch die Süd-Ost und Süd-West Fenster können in den Sommermonaten zu heiß für Orchideen sein. Hier sollte genau beobachtet werden und wenn nötig schattiert werden. Man könnte die Orchideen auch etwas weiter weg vom Fenster stellen. 

Grob gesagt: den besten Standort bieten die Ost- und Westfenster. 

Die Ostfenster bieten bis 13:00 genug Licht und selbst im Sommer muss man sich keine Sorgen wegen der Hitze machen.

Das Licht erreicht die  Westfenster  gegen nachmittag. Hier kann die Sonne im Sommer aber noch heiß genug sein und die Blätter der Orchideen zu verbrennen. Auch hier sollte man bei Bedarf für Schatten sorgen.

 

Nordfenster

Die Nordfenster bieten für die meisten Orchideen leider zu wenig Licht. Wenn man keine Alternative findet, sollte man über die künstliche Beleuchtung nachdenken.

Was man dazu beachten sollte und welche Lampen für Orchideen geeignet sind – mehr dazu in einem neuen Beitrag. Dieser ist  in Bearbeitung und erscheint auch bald. 

Wenn dir mein Blog gefällt und du nichts mehr verpassen möchtest, kannst du den Blog gerne abonnieren. Du bekommst dann eine Benachrichtigung, wenn ein neuer Beitrag rauskommt.

Ich verschicke keine Werbung oder Spam, deine E-Mail Adresse wird nur für die Benachrichtigung  verwendet. Versprochen!

Viele Grüße, Linda.

Blog abonnieren:

Schreibe einen Kommentar

Dieser Beitrag hat einen Kommentar